Veröffentlich am 25.06.2020 in schul - keine Kommentare

Schule Info TA (Rahel Tschopp)

[] Hinweis Bericht im TA
Was macht Schule aus?
[] Schulhaus, Klassenzimmer, eine Lehrperson mit etwa fünfundzwanzig Kindern,
[] Lektionen, Fächer, Prüfungen, Noten.»
[] kaum ein System, ist den vergangen Jahren so grundlegend unverändert geblieben, wie die Schule

[] Wie lassen sich Schüler:innen in digitalisierten Welt für das Lesen motivieren
[] Wie können sie mehr Verantwortung für ihr Lernen übernehmen
[] Wie kann man Soft Skills im schulischen Kontext üben
[] Vergleich mit Schulen im Ausland

Unterschiedliche Kinder und Eltern (Ausgangslage)
[] Vielzahl an Erziehungsstilen kommt zusammen
[] Kinder, die zu Hause wenig Strukturen haben,
[] treffen auf Überbehütete, die daheim viel Aufmerksamkeit bekommen und sehr selbstbezogen sind
[] Lehrpersonen müssen aus bis zu 25 sehr unterschiedlichen Schüler:innen eine Gruppe bilden
[] und gleichzeitig 25 Elternvertretungen gerecht werden,
[] die völlig verschiedene Ansprüche an ihre Kinder und die Schule haben.
[] Entwicklungsstand im Primarschulalter von Natur aus sehr unterschiedlich
[] Kinder sind bei der Einschulung jünger, als noch vor wenigen Jahren

Lehrplan, Noten
[] Früher wurde im Lehrplan detailliert vorgegeben, was in welchem Schuljahr gelehrt werden musste.
[] Im Lehrplan 21 ist der zeitliche und inhaltliche Spielraum grösser
[] in vielen Schulen wird das nur sehr eingeschränkt umgesetzt
[] Lehrplan 21 ist nicht zu Ende gedacht worden
[] Das Korsett der Beurteilung ist gleich geblieben
[] in allen Deutschschweizer Kantonen am Ende des Schuljahrs Zeugnisse ausgestellt werden
[] in vielen Kantonen sogar zweimal pro Jahr.
[] Damit Noten vergeben können, müssen Lehrpersonen sich an einen feingliedrigen Fahrplan halten
[] darauf achten, wann ein Kind über welche Kompetenzen verfügen muss.

[] Sehr viele Kinder brauchen Extrabetreuung
[] in einigen Klassen, erhält ein Grossteil der Lernenden spezielle Unterstützung
[] Die einen Kinder sind unterfordert und gehen in die Begabungsförderung
[] die andern können nicht mithalten und werden durch Heilpädagogin betreut
[] Diese Ressourcen könnten wir besser einsetzen,
[] wenn es normal wäre, dass die Kinder nicht im Gleichtakt lernen müssen

Psychologische Unterstützung, frühe Selektion
[] der Druck ist teilweise enorm.
[] zum Teil spüren die Lernenden schon in der dritten Klasse, dass es bald losgeht mit der Selektion
[] Frühe Selektion: = Eigenheit des DACH-Schulsystems
[] Selektion in Skandiavien erst nach 9/10 Jahren
[] besser für Spätzünder, die Unterrichtssprache beim Schulstart zu wenig beherrschen
[] oder in einem bildungsfernen Zuhause aufwachsen

von 7G zu 8V (Lernlandschaft)
[] Wenn alle, die gleich alt sind, zur gleichen Zeit mehr oder weniger dasselbe lernen müssen,
[] fallen viele aus dem Rahmen
[] Beim altersdurchmischten Lernen ist es für alle Beteiligten einfacher zu akzeptieren,
[] dass kein Gleichschritt herrscht.
[] Eine zukunftsgerichtete Schule teilt die Kinder deshalb nicht in Jahrgangsklassen ein.
[] Stattdessen 3 ehemalige Jahrgangsklassen zur Lernlandschaft zusammen fassen
[] 60 – 70 Kinder teilen sich ein Stockwerk mit vier oder fünf offenen Zimmern
[] Einteilung in altersdurchmischte Lerngruppen mit etwa je15 Kindern eingeteilt.
[] In diesen Gruppen starten und beenden die Kinder mit einem gemeinsamen Ritual den Schultag.
[] Dazwischen findet das Lernen in unterschiedlichen Konstellationen statt

Einbezug der Eltern
[] In der Schweiz keine grosse Tradition, was den Einbezug der Eltern an den Schulen betrifft.
[] Mütter und Väter werden vor dem Schulstart an einen Elternabend eingeladen,
[] an dem sie über organisatorische und disziplinarische Sachen informiert werden.
[] Um das Kind geht es nur am Rande.

[] Dabei ist der Dialog zwischen Eltern und Schule zentral, die Eltern sind die wichtigsten Partner
[] Gespräche, an dem nur die Eltern eines Kindes und die Lehrperson teilnehmen.
[] offenes Gespräch
[] Eltern erzählen, wer ihr Kind ist, welche Interessen es hat, oder Ängste ansprechen.
[] wenn das Kind in der 4/5 Klasse ist, bespricht man im Elterngespräch nicht Noten,
[] sondern: Was hat das Kind gelernt? Wo hat es Fortschritte gemacht, und wo steht es still?
[] Die Lehrperson nimmt damit die Eltern in die Verantwortung mit,
[] auf das Lernen des Kindes zu fokussieren.
[] Eltern auch inhaltlich einbeziehen
[] Vater, der Handwerker ist, wird eingeladen, zusammen mit den Kindern Nistkästchen zu bauen
[] amilische Mutter zeigt den Kindern im Rahmen eines breiteren Themas ihre Schrift
[] Der Einbezug der Eltern gibt starke Impulse und hilft, die Vielfalt an den Schulen zu schätzen

[] Schweizer Schüler:innen verstehen Texte immer schlechter
[] Deutsch ist neben Mathematik elementar wichtig
[] Kinder müssen auch in Zukunft so gut lesen lernen, dass sie den Sinn von Texten schnell verstehen
[] Deutsch und Mathematik brauchen viel Zeit für die Übungsphase
[] Deshalb eignen sich diese Fächer gut für das selbstorganisierte Lernen
[] Das heisst: Man gibt einen Input, und die Kinder üben in ihrem Tempo und auf ihrem individuellen Niveau, bis sie es wirklich können

Digitalisierung
[] An der Schule der Zukunft kommt der Input manchmal von einer Lehrperson,
[] die einer Gruppe Kinder etwas frontal erklärt.
[] Manchmal von einem Lernprogramm.
[] Es kann aber auch ein Youtube-Video sein, etwa zum Thema ‹Kommasetzung›.
[] Der Vorteil digitaler Inputs ist: Die Kinder können sie beliebige Male wiederholen und in ihrem Tempo lernen.»

Miteiander und Voneinader Lernen
[] Nach einem Ritual in der Gruppe beginnt die zukunftsgerichtete Schule jeden Morgen
[] mit einer selbstorganisierten Deutsch- oder Mathestunde
[] Das braucht eine sorgfältige Vorbereitung durch die Lehrpersonen
[] Für die Jüngeren steht ein physischer Schrank bereit, in dem die Materialien abgelegt sind
[] In einem Büchlein sehen sie, was sie bereits können und was sie noch erarbeiten müssen
[] Die Älteren arbeiten mit digitalen Plattformen, auf denen sie sehen, wo sie stehen
[] Wichtig ist: Selbstorganisiertes Lernen heisst nicht, dass man alles alleine macht
[] Die vier bis fünf Lehrpersonen bewegen sich während der selbstorganisierten Phase auf dem Stockwerk [] Wenn ein Kind etwas nicht versteht, kann es sich Hilfe holen
[] Und die Kinder dürfen sich auch gegenseitig unterstützen
[] Kinder lernen ganz natürlich voneinander, und das sollten wir im schulischen Kontext nutzen
[] Denn es hat für beide Vorteile: Erklärt ein Kind einem anderen etwas, kommt es ganz natürlich zu Wiederholungen. Etwas erklären zu können, ist ein Lernbeweis.»

Begleitung
«Im Moment läuft es häufig immer noch so: Die Lehrperson erklärt etwas, und alle Kinder machen es dann nach. Ob ein Kind anschlussfähig ist oder nicht, bleibt unbeachtet. Hier muss es einen echten Paradigmenwechsel geben.
[] Weg von: ‹Die Lehrperson zeigt vor, wie es geht›,
[] hin zu: ‹Die Lehrperson nimmt wahr, wo das Kind steht, und begleitet es.
[] Jede Lerngruppe sollte am Morgen eine Planungsrunde durchführen,
[] während der sich die Kinder mit der Unterstützung einer Lehrperson Ziele für den Tag setzen

Softskills
«In der heutigen Welt ist es wichtig, dass wir lernen, einander nicht auszugrenzen. Die Grundlage dafür wird in der Schule gelegt. Deshalb sollen Kinder lernen, Soft Skills alltäglich anzuwenden und Verantwortung füreinander zu übernehmen.
[] Symbole eignen sich gut hierfür.
[] Zum Beispiel: Einzelne Kinder werden zu Schutzengeln ausgebildet
[] Die Schulsozialarbeiterin oder ein Heilpädagoge bringt ihnen bei, die Gestik und Mimik anderer Kinder zu lesen und zu erkennen, wann ein anderes Kind Hilfe braucht
[] Wenn jemand ganz alleine in der Pause sitzt, dürfen die Schutzengel hingehen und fragen, ob das Kind etwas braucht. So lernen sie, ob ihre Wahrnehmung stimmt und wie man anderen hilft

Technologie
«Wenn es um Technologie geht, müssen Kinder unbedingt lernen zu differenzieren. Die wichtigste Frage für Schüler:innen :
[] Welches Medium brauche ich wofür, und was lerne ich dabei?
[] Lernende sollen selbst die Erfahrung machen, dass jedes Medium eigene Qualitäten hat:
[] Löse ich die Mathe-Aufgaben lieber am Computer, da ich Mühe habe mit der Handschrift und ich mich deshalb mehr aufs Schreiben als aufs Rechnen konzentriere?
[] Wie schreibe ich einen Text? Lieber von Hand, weil es mir hilft, mich zu konzentrieren?
[] Oder lieber am Computer, damit er mich automatisch dabei unterstützt, die wichtigsten Fehler zu erkennen?»

Künstliche Intelligenz
«Es ist klar, dass die künstliche Intelligenz an die Schule gehört. Kinder sollen lernen, mit Programmen wie Chat-GPT oder Deepl umzugehen, und verstehen, welche Stärken und Schwächen die Technologie hat.
[] Aber sie sollten sie nicht am eigenen Smartphone nutzen – dieses gehört nicht in die Schule
[] Den Grund dafür habe ich bei Schulbesuchen im Silicon Valley gelernt:
[] In der Schule sind die Kinder Lernende. Im Lernraum arbeiten sie mit den Werkzeugen,
[] die dort zur Verfügung stehen. Das Smartphone ist privat und gehört in die Freizeit

Organisation
[] Die Einsamkeit der Lehrer ist brutal. In den Schulzimmern sind sie oft überfordert.
[] Deshalb sollte es keine Klassenlehrer:innen geben. Stattdessen tragen sie die Verantwortung für die 65 Kinder auf dem Stockwerk gemeinsam.
[] Dieses Team von 4 bis 5 Personen teilt sich die Arbeit, aber auch die Sorgen.
[] Damit wird nicht mehr ‹Ich und meine Klasse› gedacht, sondern: ‹Wir und unsere Schule›.»

Coach
Im heutigen System reden wir immer über das Gelernte, aber nie über das Lernen.
[] Dabei ist es wichtig, dass Kinder und Jugendliche verstehen,
[] unter welchen Bedingungen sie aufnahmefähig sind:
[] Lerne ich besser allein oder in der Gruppe? Analog oder digital?
[] Wie merke ich, dass ich eine Pause brauche?
[] Jedes Kind sollte in der Schule eine Bezugsperson haben, mit der es regelmässig ein Coaching-Gespräch führt.
[] Dabei geht es vor allem um überfachliche Kompetenzen, aber es darf auch über Privates geredet werden.
[] Vielleicht ist die Mutter krank. Dann fragt die Bezugsperson: Was heisst das für dich, wie kommst du zurecht?
[] Es geht darum, eine möglichst tiefe Beziehung zum Kind aufzubauen. Denn wir wissen: Eine gute Beziehung zur Lehrperson ist das A und O für das Lernen des Kindes

Infrastruktur
Etwas, das die Schweizer Schulen im internationalen Vergleich abhebt, ist die Infrastruktur.
[] Unsere Schulhäuser sind wunderschön.
[] Sie sind warm, sauber, die Sanitäranlagen funktionieren, gepflegten Aussenraum.
[] Auch im technischen Bereich sind wir stark.
[] Vielerorts haben die Kinder ein eigenes Schulgerät.
[] Die Lernräume sind mit Displays und guten Internetanschlüssen ausgestattet

«Die Sitzmöglichkeiten an der Schule sollten vielfältig sein und Bewegung im Schulalltag ermöglichen. Denn viele Probleme ergeben sich heute daraus, dass die Schüler:innen zu lange am Tisch sitzen sollen. Jüngere Kinder lieben es zum Beispiel, am Boden zu arbeiten oder sich zu verkriechen. Im Lernraum soll es deshalb neben Tischen auch Teppiche, Stehpulte, Raumteiler und Hocker haben

Eine zukunftsgerichtete Schule ist eine Tagesschule. Alle Kinder bleiben über Mittag in der Schule. Das bringt Ruhe in den Alltag: Die Lernenden müssen sich nicht ständig wechselnden Regeln und Personen anpassen. Und eine Tagesschule fördert die Verschränkung zwischen der Betreuung und dem Schulischen.

Wenn Lehrpersonen hin und wieder beim Mittagstisch mithelfen, erleben sie die Lernenden in einem ausserschulischen Kontext. Das hilft beiden, sich von einer anderen Seite – und damit besser – kennen zu lernen

«Die Welt ist komplex, in der Schule haben wir immer noch die Tendenz, alles in Einheiten zu zerstückeln:
[] Ein Sekundarschüler hat eine Lektion Biologie, dann geht er ins Französisch und lernt Passé composé,
[] dann hat er Kochen, am Nachmittag rechnet er.
[] Nichts hängt miteinander zusammen.

Aber wenn wir die Herausforderungen unserer Zeit meistern wollen, dann müssen wir den Lernenden vermitteln, wie spannend es ist, dass das eine mit dem anderen verbunden ist. Und dass man diese Komplexität schätzen kann. Deshalb dürfen wir noch stärker in eine Fächerverbindung gehen. Mit lebensnahen Aufgaben, die Sprache, Mathematik, bildnerisches Gestalten oder Robotik verbinden.»

«Es braucht ein fächerverbindendes Pflichtangebot, das nach der 10-Uhr-Pause auf das selbstorganisierte Lernen folgt und in Abgleich mit dem Lehrplan gestaltet wird.
[] Ein Beispiel aus dem Sport wäre: Eine Gruppe macht sechs Wochen Selbstverteidigung auf Englisch, danach gibt es eine Rotation zum nächsten Thema.
[] An einem anderen Morgen ist das Pflichtangebot Französisch, und das Lernsetting kann frontal sein, aber es ist stark an ein Thema gebunden, sodass die Kinder Vokabeln lernen, die für sie Relevanz haben.
[] Bei diesen Angeboten kann es je nach Fach übrigens auch sein, dass die Kinder wieder wie früher in Niveaugruppen eingeteilt werden, denn Fremdsprachen sind anspruchsvoll, da ist Altersdurchmischung nicht immer das Richtige.»

«In der zukunftsgerichteten Schule erfolgt die Begutachtung mithilfe eines Portfolios. ‹Begutachtung› ist der bessere Ausdruck als ‹Beurteilung›, weil er ‹gut› beinhaltet und Achtung vor dem Lernen des Kindes ausdrückt.
[] Der Fokus liegt nicht darauf, was eine Schüler:in gemacht hat, sondern darauf, was sie gelernt hat –
[] fachlich, sozial oder emotional.
[] In der Primarschule kann das Portfolio eine Art Schatzkästchen sein,
[] in dem die Kinder ihre Lernbelege ablegen.
[] Das sind zum Beispiel Arbeiten, die ihnen besonders schwergefallen sind und auf deren Fertigstellung sie stolz sind.
[] Wenn die Kinder älter sind, wird das Portfolio digital hinterlegt. So ist für sie und für die Eltern ersichtlich, wo ihre Stärken liegen und welche Kompetenzen sie wirklich erarbeitet haben.
[] Und das Portfolio kann zum Beispiel einer Bewerbung auf eine Lehrstelle beigelegt werden.»

«Viele Kinder wissen nicht, welche Interessen sie haben.
[] Sie wissen nur, in welchem Fach sie gute Noten haben.
[] Es braucht Angebote, die die Schüler:innen ansprechen.
[] Damit sie die Welt über ihre Interessen entdecken und ihre Kompetenzen entdecken können.
[] Etwa mit einem täglichen Wahlangebot am Nachmittag, bei dem Themen im Sechs-Wochen-Rhythmus interdisziplinär behandelt werden.
[] Oder eine Talentzeit, während der den Kindern Räumlichkeiten und Materialien zur Verfügung stehen mit dem Auftrag, an einem eigenen Projekt zu arbeiten. Aber nicht ohne Struktur, sondern immer darauf ausgerichtet, dass die Kinder lernen, Fragen zu stellen und interdisziplinär an Probleme heranzugehen.»

«Es braucht keine Ufzgi mehr. Denn sind wir ehrlich: Hausaufgaben sind in erster Linie ein Kontrollmechanismus für Eltern – eine Bestätigung, dass ihr Kind in der Schule etwas lernt. Dabei sehe ich immer wieder, dass Hausaufgaben für grosse familiäre Konflikte sorgen. Das ist verständlich: Die Tage vieler Kinder sind immens lang und durchgetaktet. Nach einem intensiven Schultag zu Hause noch einmal weiterlernen zu müssen, fällt vielen schwer und ist unnötig.»

«Kinder sollten an der Tagesschule die Möglichkeit haben, gewisse Sachen in einem konzentrierten und betreuten Umfeld zu wiederholen und zu üben. Aber mit Mass: Es ist nicht zeitgemäss, Unmengen Schulstoff in sie hineinzustopfen – den sie dann gleich wieder vergessen.»

«Die Natur bietet viele Lernchancen.
[] Neben fachlichen Inhalten können Kinder dort lernen, wie man mit unangenehmen Situationen umgeht. [] Wenn es kalt ist, etwa. Und sie können die Lehrpersonen als Vorbilder wahrnehmen: Diese leben eine positive Grundeinstellung vor und zeigen zum Beispiel, dass man auch bei Regen ein Feuer machen kann. [] Wenn Kinder im Schulzimmer sind, bleiben solche Lernchancen ungenutzt.
[] Wenn wir wollen, dass unsere Kinder in eine Beziehung kommen mit der Natur und Verantwortung für den Planeten übernehmen, muss Schule auch draussen stattfinden.
[] Einen halben Tag pro Woche sollte draussen unterrichtet werden. Im Wald, im Dorf oder auf dem Schulareal.»

Gemeinde
«Die Schule ist in der Schweizer Öffentlichkeit nicht sehr sichtbar.
[] Viele Steuerzahler wissen kaum, wie und was heute gelehrt wird. Oft sehen sie nur, dass die Schule immer teurer wird.
[] Das ist ein Versäumnis, denn die Schule braucht die Gemeinde, wenn sie sich weiterentwickeln will – so wie die Gemeinde junge Menschen braucht, die sich für Politik interessieren.
[] Die Schule sollte in einem Dialog mit der Gemeinde sein.
[] An einer zukunftsgerichteten Schule gibt es deshalb eine halbjährliche Schulausstellung:
[] Die ganze Gemeinde wird eingeladen, und die Kinder präsentieren, was sie während des Semesters gelernt haben.
[] Eltern und Öffentlichkeit erhalten so einen Einblick in den Schulalltag und verstehen besser, wie und woran die Jugend von heute arbeitet.
[] Die Schülerinnen und Schüler sind verantwortlich für die Veranstaltung, und sie nutzen die Lernchancen, die sich daraus ergeben: öffentliches Auftreten, gemeinsame Planung einer Festwirtschaft, Zeitmanagement.
[] Zudem versenden Lernende zusammen mit den Lehrpersonen regelmässig ein Schulblatt an alle Haushalte, in dem sie darüber informieren, was an der Schule läuft.
[] Umgekehrt bezieht die Schule die Steuerzahlerinnen aktiv ein: Ältere Menschen oder Fachpersonen werden eingeladen, im Schulalltag unterstützend mitzuwirken.»

«Von Noten und Zeugnissen sollten wir wegkommen.
[] Sie vermitteln eine Scheinsicherheit: Sie sagen, wie anpassungsfähig ein Kind an eine Lehrperson in einem spezifischen Gebiet ist.
[] Die gleiche Leistung wird von einer Lehrperson mit einer bestimmten Note benotet und von der anderen zwei Noten daneben.
[] Zudem sind sie keine nachhaltige Lernmotivation. Noten allein motivieren nicht, so wie eine Lohnerhöhung allein nicht reicht, um mittelfristig besser zu arbeiten.

Die Schule sollte kein leistungsbefreiter Ort sein. Leistung ist wichtig, aber nicht in Form von Noten. Denn eine gute Note ist nicht gleichbedeutend mit einer guten Leistung. Das eigene Potenzial sowie die eigene Leidenschaft entdecken und entwickeln, Kreativität und Kollaboration leben, sich selbst immer wieder herausfordern und komplexe Aufgabenstellungen schätzen: Das ist eine gute Leistung.» 

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Autor:in

Franz Erni

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