Was muss wirklich gelernt werden ? |
Demotiviert das traditionelle Schulsystem die Kinder?
Ich hatte schon länger den Verdacht, dass das traditionelle Schulsystem die natürliche Neugierde der Kinder „demotiviert“ und die Kinder daran gewöhnt, für Prüfungen und Noten zu lernen.
<<Freies, selbstbestimmtes Lernen>>
Einen Aha-Effekt erlebte ich, als Lehrpersonen berichteten, wie die 2-4 Stunden des wöchtlichen <<freien Lernens>>, das Lernen der SuS generell verändert. Und dass die SuS an ihren „Projekten“ auch in der Freizeit mit ihren Kolleg:innen lernten. (Siehe Info: Wunderfitzen und Talentzeit: https://lnkd.in/eaTDAsQw)
Im Beitrag zum Thema, dass sich die Schulen (noch zu) stark am Lehrplan orientieren und zu wenig auf das Kind und den Praxisbezug achten, bin ich „wieder“ zur Erkenntnis gekommen, dass ein regelmässiges Zeitfenster für das <<Freie Lernen>>, einen Stein ins Rollen bringen kann, der weitere Aktionen auslöst. (siehe: https://lnkd.in/eqWE78fZ)
Kinder sind von Natur aus neugierig und lernfreudig
Bei einer Entdeckungstour mit einer Mutter und ihren beiden Söhnen im Wald, habe ich dann die kindliche Lernfreude hautnah miterleben dürfen.
Der jüngere Bruder, noch im Vorschulalter, hatte freiwillig sein Entdecker-Buch, Feldstecher und ein Glas zum Sammeln von „Forschungsobjekten“ mitgenommen.
Als ich mit der Mutter über das Zahlen und Buchstaben lernen im Wald diskutiert habe, hat der jüngere Sohn spontan zwei Äste vom Boden genommen und uns erklärt: „Das gseht uns wie es „7i“ oder es „1s“ und de Knebel chönt es „V“ oder en Buchstabe sie, wo ni könne, aber nonig weiss, wie er heisst sie.“ Sein Bruder hat ihm dann erklärt, dass dies ein „Ypsilon“ sei.
Als wir die Zahlen auf den „Vogelhäuser“ des Vogel- und Naturschutzvereins „studierten“ sagte der Jüngere: „das isch es Achtunddreissig“. Als ich erstaunt fragte wie er denn, darauf gekommen sei. Antwortete er: „einfach „3“ und „8“ <umgekehrt> verbunde“.
Ich war wirklich erstaunt, was dieser kleine Junge schon alles wusste, bevor er nur einen Tag an der Schule verbracht hatte.
Nach dieser Entdeckungstour habe ich mich daran erinnert, dass Gerald Hüter schon vor Jahren, nicht die Lehrpersonen, sondern das Schulsystem genau in diesem Sinne kritisiert hat. (https://lnkd.in/eABTCrSA)
Ich denke viele Schulen sind bereits auf einem Weg, Schule neu zu denken und auch neu zu gestalten – hoffen wir, es werden immer mehr. (Beispiele von „Good Practice“ https://lnkd.in/evXpVry6)
Elternbeteiligung – ein unterschätzter Lernfaktor
Je mehr sich die Eltern an der Ausbildung ihrer Kinder aktiv beteiligen, desto bewusster wird ihnen, wie wichtig ihr Einfluss auf das Lernen ihres Kindes ist.
Viele Elternvereine, Famlienclubs oder auch „Eltern in Quartieren“ machen sich Gedanken, wie sie das Lernen ihrer Kinder gemeinsam und altersgemischt unterstützen können.
Franz Erni