Veröffentlich am 08.07.2021 in Peer Lernen - 7 Kommentare

Lernen im Wandel

Lernen im Wandel [] [II]
Formales Lernen [] immer mehr Richtung Peer-Lernen
[] vor allem „Langzeit“ für Diplome
Selbst-Lernen[] Immer mehr Wissen digital (öffentlich) verfügbar
[] Selbstlern-Faktor steigt kontinuierlich
[] Lernen durch Performance-Support
„Trend“[] kurze Einheiten
[] Online
[] Teams am Arbeitplatz
[] Peergroup in Community / Netzwerken
[] Selbst / Tandem / Peergroup
[] Wissen teilen ist das neue Lernen
Lern-Plattformen[] Lern-Content
[] Soziale Kommunikation (Chat, Gruppen)
[] Usergenerierter Input (verwalten)
Optionen[] Mit / Ohne „Lehrperson“ / Lernbegleitung
Peer-Learning Style[] visueller Input
[] was wissen wir schon (Erfahrungsaustausch, was beschäftigt uns)
[] wer weiss mehr als andere

[] wer will mehr wissen
[] Vertiefung durch „Interessierte“ (Peer-Spezialist)
[] Usergenerierter Input
[] Content Curator ?

Öfters taucht in Diskussionen, die Frage auf, was hat sich beim Lernen wirklich verändert.

Das „Formale“ Lernen im Wandel
Die Kritik am Schulsystem (siehe Anhang) und die 70:20:10-Formel haben dafür gesorgt, dass das traditionelle (Formale) Lernen schon längere Zeit kritisch hinterfragt wird. Zudem steht immer mehr Wissen digital zur Verfügung, so dass das Wissen und der Selbstlernfaktor vieler Menschen merklich gestiegen sind.

Digitales Wissen, Selbstlernfaktor und Perfomance-Support
Bei YouTube wimmelt es von Tutorials-Video, die das Bedienen von Software-Tools auf unterschiedlichen Levels erklären. Doch bei YouTube besteht die Herausforderung, die Spreu vom Weizen zu trennen, um das passende Video zu finden.

Wenn es darum geht, schnell ein „digitales“ Problem zu lösen, hat sich ein Support-Dienst (Hotline) bewährt, der schnell und unkompliziert eine vielseitige Unterstützung bieten kann.

Lern- und Wissensplattformen basieren ebenfalls auf Videos sowie Lernpfaden und bieten den Vorteil, dass die Lerninhalte sinnvoll auf die Benutzer (Zielgruppe) abgestimmt werden können. Zudem bieten Lern-Plattformen die Möglichkeit, dass sich die Lernenden vernetzen oder in Chats oder Foren austauschen können.

Online – in kürzernen Einheiten – mit unterschiedlichen Personen – die stille Revolution
Die Pandemie beziehungsweise das Home-Office war ein Booster für das Online-Lernen. Durch das Online-Lernen gewann auch das Lernen in kürzeren Einheiten (Micro-Lernen) an Beliebtheit. Dies hat dazu geführt, dass das Peer-Lernen einen Boom erlebt hat. Lernformate wie WOL und LernOS erfreu(t)en sich mit ihren positiven Nebenwirkungen grosser Beliebtheit.

Für viele Menschen war dieses Online-Lernen in kurzen Einheiten mit Menschen ausserhalb ihres „Team“ die eigentliche Revolution, die sich eher still und leise ergeben hat.

Peer-Lernen: vom passiven zum aktiven Lernen

LernOS und WOL haben ein neue Art des Lernens geschaffen, bei dem die Gleichgesinnten sich daran gewöhnt haben, das Lernen aktiv zu gestalten. Sehr beliebt ist auch das Lernen in Communities, wo in der Regel ein(e) Referent:in Impulse zu einem Thema vermittelt, die dann in der Runde diskutiert und vertieft werden. Der grösste Grad an selbstorganisiertem Lernen bieten Peergroup, wo die Gleigesinnten, das Lernen selbst gestalten.

Doch die Praxis hat gezeigt, dass dieses selbstorganisierte Lernen, nicht immer von Beginn an, wie gewünscht funktioniert. Daher macht es bei gewissen Personengruppen Sinn, eine Basis-Starthilfe zu bieten – bis der Stein selbst ins Rollen kommt.

Ping-Pong kombiniert mit Tandem Lernen – sinnvolle Synergien
Dieses „begleitende“ Unterstützen hat auch im formalen Lernen vermehrt Fuss gefasst. Das heisst beim Lernen steht nicht mehr der Wissenstransfer im Vordergrund, sondern das Ermöglichen eines sinnvollen Lernens, bei dem das Wissen nicht eingetrichtert, sondern aktiv erworben wird.

Das Lernen ohne Lehrperson hat entscheidende Vorteile, denn es wird nicht nur miteinander sondern vor allem auch VONeinander gelernt. So können die Lernenden ihr bestehendes Wissen einbringen und ihre Erfahrungen tauschen. In der Regel ergibt sich daraus, ein praxisorientiertes Lernen, das indirekt das Arbeiten im Team fördert.

Dosierte Lern-Begleitung als Support on Demand
Vor allem im betriebsinternen Peer-Lernen haben die Erfahrungen gezeigt, dass nicht jede Gruppe von Menschen in der Lage ist, ohne Unterstützung zu lernen. Hier macht eine flexible Lernbegleitung Sinn, die zu Beginn oder bei Bedarf entsprechende Unterstützung bietet. Beliebt sind auch Formate, bei denen Basis-Themen zusammen mit dem Lernbegleiter besprochen werden und dann von der Gruppe selbstständig vertieft werden.

Wissen teilen – ist das neue Lernen,

Peer-Lernen fördert auch das Teilen von Wissen und Erfahrungen, sei dies im persönlichen Austausch oder durch das Erstellen von digitalen Medien. Durch die Pandemie erlebte nicht nur das Online-Lernen sondern auch die digitalen Whiteboards einen Aufschwung, die das Lernverhalten verändert haben.

Die etwas in Ungnade gefallenen „PowerPoint-Folien“ erlebten, dank der Fähigkeit Videos zu erstellen, eine Renaissance. Podcast und Videos zu erstellen, förderte auch den Trend, usergenerierten Input zu produzieren, bei dem die Lernenden ihren Lerninhalt für sich .oder andere selber erstellen.

Unterschiedlicher Lernbedarf – Peer-Learning-Style
Der Lernbedarf kann je nach Betriebsgrösse, Branche und Tätigkeitsbereich unterschiedlich sein. Einige der Tendenzen gelten im Moment vor allem für grössere Firmen und lernfreudige Menschen oder Personen, die im Weiterbildungs- oder IT-Bereich tätig sind.

Doch die Anzahl der Menschen, die das regelmässige Lernen in kurzen Einheiten in Peergroups zur angenehmen Gewohnheit machen, wächst immer mehr. Dabei hat sich eine neue Art des Lernens entwickelt, bei der Modelle und Methoden zwar formal „besprochen“ werden, doch das Austauchen von Erfahrungen und das Anwenden im Alltag steht dabei im Vordergrund.

Vom Trainer zum Lernbegleiter
Da stellt sich die Frage, braucht es bald keine Trainer mehr? Erfahrungen zeigen, dass eine „Trainerperson“ in der Rolle eines Lernbegleiters vor allem zu Beginn, Sinn macht. Zudem setzen die Unternehmen vermehrt auf einen Lern-Service in Form von Performance-Support und einer flexiblen Lernunterstützung, um die Mitarbeitenden beim Lernen und Arbeiten „on demand“ zu unterstützen.

Alter Wein in digitalen Schläuchen
Kritische Stimmen fragen sich, was sich denn wirklich verändert hat. Diese Argumente haben durchaus ihre Berechtigung, so liegt der Wandel des Lernens evtl. weniger bei den „Lernenden„, sondern eher bei den „bisher Lehrenden„.

In einigen Unternehmen sind bereits Bestrebungen vorhanden, die Rolle der Personal-Entwicklung zu überdenken. Zudem haben sich viele Anbieter von „formalen“ Lernen an die Vorteile des Peer-Lernens angepasst und bieten flexible Lösungen an, bei denen die Teilnehmenden ihre bevorzugte Lernart auswählen können.

Traditionelles Lernen in der Kritik
Wie in der Grundschule wird auch in der Weiterbildung der Erwachsenen vermehrt darauf geachtet, das Lernen einfacher, aktiver, zielgruppengerechter, selbstorganisierter und mit mehr Freude zu gestalten.
Weitere Info siehe hier



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Autor:in

Franz Erni

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